Lost Places – Die Beelitzer Heilstätten

Ein furchterregendes, verfallenes Militärkrankenhaus beherbergte einst einen genesenden Hitler.

Beelitz Heilstätten – Ein furchterregendes, verfallenes Militärkrankenhaus beherbergte einst einen
genesenden Hitler.

Lost Places – Die Beelitzer Heilstätten
Lost Places – Die Beelitzer Heilstätten

Manchmal sehen verlassene Gebäude einfach nur gruselig aus, aber in Wahrheit beherbergten sie eine langweilige Produktionsanlage oder einen harmlosen industriellen Prozess. Die Geschichte des Beelitzer Heilstatten-Krankenhauses wird seinem dunklen Antlitz gerecht.

Die Geschichte der Beelitz Heilstätten

Der 1898 erbaute, stillgelegte Krankenhauskomplex mit rund 60 Gebäuden liegt im Stadtteil Beelitz Heilstatten. Zwischen 1898 und 1930 diente der Komplex als Heilanstalt für Lungenkrankheiten, in der Regel für Menschen mit damals tödlichen Erkrankungen wie Tuberkulose.

Während des Ersten Weltkrieges diente es als Feldlazarett, in dem die ersten Opfer der neuen Waffen wie Maschinengewehre und Senfgas behandelt wurden. In dieser Zeit behandelte es auch einen jungen Soldaten namens Adolf Hitler, der durch einen britischen Gasangriff geblendet und in der Schlacht an der Somme am Bein verwundet worden war (was ihm das Eiserne Kreuz einbrachte).

Ironischerweise waren diese Erfahrungen und seine erfolgreiche Behandlung der Grundstein dafür, dass das Krankenhaus während des Zweiten Weltkriegs erneut als Feldlazarett zur Behandlung verwundeter Nazis genutzt wurde. 1945 von den Russen besetzt, diente es die nächsten 50 Jahre bis 1995, lange nach dem Fall der Berliner Mauer, als sowjetisches Militärkrankenhaus. Das Krankenhaus behandelte jeden, von kommunistischen Parteimitgliedern bis hin zum in Ungnade gefallenen Chef der ostdeutschen Regierung, der nach seiner Vertreibung 1990 dorthin geschickt wurde.

Heute werden einige kleine Teile des riesigen Krankenhauses für die neurologische Rehabilitation und die Parkinson-Forschung genutzt. Der Großteil des Komplexes, einschließlich der chirurgischen Station, der psychiatrischen Abteilung und eines Schießstandes, wurde jedoch aufgegeben und dem Verfall überlassen, so dass er in den umliegenden Wald zurückfällt. Im Jahr 2002 wurde er als Kulisse für den Roman Polanski-Film „Der Pianist“ verwendet.

Da bis 2015 nichts von der Anlage bewacht wurde, war sie ein beliebter Ort für urbane Erkundungen, trinkende Teenager und Leute, die sich einen ordentlichen Schrecken einjagen wollten.

Im Jahr 2015 wurden die Ruinen mit einem überdachten Weg ausgestattet, der es ermöglicht, die Ruinen auf jeder Ebene zu betrachten, ohne sie betreten zu müssen. Jetzt ist es weniger ein Abenteuer und mehr eine Touristenattraktion. Aber sie hat ihren Charme nicht verloren und ist nun auch für Gehbehinderte voll zugänglich.

Carsten Sommerfeld

Carsten Sommerfeld ist ein begeisterter Outdoor-Enthusiast, dessen Liebe zur Natur und zu Abenteuern sich in seinen zahlreichen Aktivitäten widerspiegelt. Als leidenschaftlicher Wanderer. Er liebt es, neue Wege zu erkunden und… More »

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