Lost Places – Das Frauengefängnis der ehemaligen DDR

Gefängnisse üben eine ganze eigene Faszination aus. Diese Faszination steigt noch weiter an, wenn es sich auch noch um ein verlassenes Gefängnis handelt. Und um genau so eines handelt es sich in unserem heutigen Video. Dieses ehemalige Gefängnis befindet sich in Sachsen Hoheneck und läuft unter dem Namen „Königlich sächsische Weiberzuchtanstalt.

Das Frauenzuchthaus kann auf lange Historie zurückblicken. Im Jahre 1862 eröffnet, hielt man dieses bis in das Jahr 2001 im Betrieb. Vordergründig behielt es die Funktion als Frauenzuchthaus. Dabei kamen überwiegend Gemeinschaftszellen zum Einsatz. Doch man findet auch einige spezielle Räume, wie beispielsweise Dunkel- und Isolationshaft.

In diesem Gefängnis kann man auf eine teils ruchlose Zeit schauen. Insgesamt ist das Gebäude nur für 800 Insassen erbaut. Allerdings lassen sich Hinweise finden, dass es zeitweise mehr als 1600 inhaftierte Frauen hier gab.

Eine beklemmende Atmosphäre

Sofern Sie sich Zutritt zu den Räumen verschaffen können, erwartet Sie ein recht beklemmendes Bild. Trotz des langen Leerstands ist die Struktur sehr gut erhalten und man kann erahnen, wie ein Alltag hier aussah. Beispielsweise gibt es einige Gemeinschaftsbäder mit sechs Waschbecken und zwei Toiletten. Von Privatsphäre gibt es hier wenig zu sehen.

Die geringe Privatsphäre lässt sich auch in den Zellen erkennen. Mit schweren Türen abgeschlossen, doch mit kleinen Löchern in der Wand durchspickt. Hier stand man sicherlich Tag und Nacht unter Beobachtung, ohne, dass man es selbst mitbekommen hätte. Die sehr hoch angelegten und recht kleinen Fenster verhindern den Blick nach draußen und lassen auch nur wenig Sonnenlicht in das Gebäude. Die Trostlosigkeit kann man selbst durch das Bildmaterial fühlen.

Mit geübten Schritten gelangt man auch auf den Dachboden des Gebäudes. Hierbei handelt es sich größtenteils um eine Rohkonstruktion, bei der man sich aber auch fragt, wer hier wohl alles eingesperrt war.