Verlaufen beim Wandern – Tipps für den Ernstfall & vorbeugende Maßnahmen
Plötzlich sind keine Wegweiser mehr zu sehen und um einen herum nichts als Bäume. Sie haben keinen Schimmer davon, wo Sie sich befinden? Dann haben Sie sich verlaufen. In diesem Fall sollten Sie zunächst ruhig bleiben und nachdenken, an welcher Stelle Sie sich verlaufen haben könnten. Das Verlaufen im Wald ist eine Horrorvorstellung für jeden Wanderer.
Damit Ihnen das nicht passiert, ist eine sorgfältige Planung das A und O. Bedenken Sie stets, dass man in einer Stunde rund 4 Kilometer gehen kann. Dies hängt natürlich immer vom Alter und der Kondition ab. Planen Sie die Wanderstrecke daher so, dass Sie noch ein wenig Puffer haben und vor allem wieder zurück sind, bevor es dunkel wird. Wie Sie sich richtig auf eine Wanderung vorbereiten und was Sie im Ernstfall tun können, erfahren Sie in diesem Artikel.
Wie bereite ich mich richtig auf eine Wanderung vor?
Laufen Sie nicht einfach los, sondern suchen sich vor dem Aufbruch eine Strecke auf einer Wanderkarte oder dem Smartphone heraus. Identifizieren Sie auf der Strecke mögliche kritische Punkte wie Wegespinnen, an welchen einige Wege zusammenlaufen und man schnell den falschen Weg einschlagen kann. Auch kann die Installation einer Wander-App von Vorteil sein, um sich zu orientieren.
Natürlich ist eine klassische Wanderkarte ebenso eine gute Option. Diese können Sie sich in den Rucksack stecken und bei Zweifeln nach dem richtigen Weg schauen. Wandern Sie alleine, dann geben Sie auf jeden Fall jemandem Bescheid, wo Sie sich aufhalten und wann Sie zurückkommen wollen. Zusätzlich zur Wanderkarte oder App könnten Sie sich einen Kompass sowie ein Erste-Hilfe-Paket einstecken. Für den Ernstfall kann es zudem sehr hilfreich sein, die nötigsten Überlebens-Fähigkeiten zu beherrschen. Ausreichend Wasser sowie ein wenig Proviant dürfen nicht fehlen, was Ihnen bereits bekannt sein sollte.
Wie merke ich, dass ich mich verlaufen habe?
Dass Sie sich nicht mehr auf dem richtigen Weg befinden, merken Sie meist erst dann, wenn Sie den Weg mit der Wanderkarte abgleichen. In diesem Fall ist es immerhin gut, dass Sie sich noch auf einem Weg befinden und nicht komplett weglos umherirren. Versuchen Sie den Weg, auf welchem Sie gerade sind, auf der Karte zu lokalisieren, identifizieren Sie markante Wegpunkte wie Felsen oder markante Bäume und nehmen womöglich Ihr Smartphone mit GPS zur Hilfe.
Stellen Sie fest, dass Sie sich verirrt haben, dann bleiben Sie in jedem Fall ruhig. Fragen Sie andere Wanderer um Rat und wandern gegebenenfalls mit ihnen bis zum nächsten bekannten Punkt. Ist beim Handy der Akku leer, aber Sie haben einen Kompass dabei, können Sie sich an den Himmelsrichtungen orientieren. Bei einer Wanderkarte ist oben immer Norden. Richtet sich der Kompass nach Norden aus, können Sie die Karte lesen. Ebenfalls kann es hilfreich sein, die Uhrzeit mit dem Stand der Sonne abzugleichen. Wie Sie aus einem alten Sprichwort wissen, geht die Sonne im Osten auf, nimmt im Süden ihren Lauf, geht im Westen unter und ist im Norden nie zu sehen.
Ich kann mich nicht orientieren – das können Sie jetzt tun
Wenn Sie es mit den zuvor genannten Tipps nicht hinkriegen, sich zu orientieren, dann sind Ihre Sinne gefragt. Suchen Sie nach Wegmarkierungen an Bäumen, Strommasten, die ins Tal führen oder Forstwegen sowie Bächen. Hören Sie Motorengeräusche oder sogar Stimmen, könnte sich in der Nähe ein Ort oder eine Straße befinden, welcher Sie folgen können. Hochsitze könnten Sie dazu verwenden, um Aussicht nach dem nächsten Dorf zu halten. Sollte es bereits dunkel geworden sein, ist die Verletzungsgefahr beim Weitergehen viel zu groß. Auch ist es möglich, dass Sie sich noch weiter verlaufen.
Bewahren Sie daher Ruhe und suchen nach einem Unterschlupf für die Nacht, wie beispielsweise einer Schutzhütte oder einem Hochsitz. Auch ist es möglich, sich einen kleinen Unterschlupf aus Laub und Ästen zu bauen. Laub dient übrigens optimal dazu, sich zu wärmen. Dazu können Sie es sich einfach in die Kleidung stopfen. Ist Ihr Smartphone noch geladen und Sie haben Empfang, dann können Sie auch die Notrufnummer 112 anrufen und zu einem nahe gelegenen Rettungspunkt gehen. In vielen Fällen kann Ihr Smartphone sehr hilfreich sein, um aus dieser misslichen Lage schnell herauszukommen. Hierzu ist es am besten, wenn Sie eine Powerbank mitnehmen, um es stets aufzuladen. Das ist gerade dann wichtig, wenn Sie allein unterwegs sind.
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