Wanderziel: Viamala Schlucht in der Graubündner Bergregion
Links und rechts der Viamala-Schlucht türmen sich die Gesteinswände bis zu 300 Meter hoch auf. Nur wenige Meter trennen die Felswände hingegen an anderen Stellen. Unten in der Tiefe rauscht dagegen der Hinterrhein in einem klaren türkisblau durch diese Klamm und formt die Felsen mit jedem Tag ein wenig bizarrer. Über acht Kilometer lang ist die historische Handelsroute und dient inzwischen nur allzu gerne als Paradies für jeden Wanderer, der seinen Weg hier her in die Schweiz findet.
Die Geschichte der Viamala-Schlucht
Viamala bedeutet übersetzt so viel wie „schlechter Weg“. Schon zu Römerzeiten war dieser Weg eine der wichtigsten Handelsrouten, so dass dieser in zahlreichen historischen Karten zu finden ist. Obwohl die Schlucht damals als gefährlich galt, weil sie unwegsam und eng war, galt diese Strecke als der beste sowie kürzeste Weg um zum Splügenpass sowie zum San Bernadino Pass Richtung Italien zu kommen.
Auf schmalen Wegen sowie Pfaden wurden früher Kutschen, wie Pferde durch diese Klamm getrieben. Steinschläge, aber ebenso Abbrüche kamen damals nicht selten vor und gerade, wenn das Wetter eher schlecht war, war diese Strecke eine gefährliche Angelegenheit. Häufig kam es zu Unfällen die zum Tode führten, so dass es kaum verwunderlich ist, dass sich heute so mancher Mythos um die Viamala-Schlucht rankt.
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Video: Wanderung durch die Viamala Schlucht
Wandern durch die Schweizer Viamala-Schlucht
Gleich mehrere Wege führen heute durch diese wunderschöne Schlucht. Wer hier die unspektakuläre sowie schnellste Strecke wählt, fährt wahrscheinlich die Autobahn entlang. Von der Schlucht sieht man dann allerdings nicht viel. Viel aufregender ist es da die Kantonstraße 13 zum Besucherzentrum zu nehmen. Hier finden sich zwar nur ein paar Parkplätze, aber ein Zwischenstopp macht sich auf jeden Fall bezahlt. Über zahlreiche Treppenstufen führt dann ein Weg über den Besucherpfad bis hinunter zum Hinterrhein. Ein Blick nach oben führt meist zu großem Erstaunen, denn von hier unten sieht es hoch oben doch echt bedrohlich aus.
Ohne Frage, führt die schönste Tour von Thusis bis nach Zillis und das quer durch die Viamala-Schlucht. Am besten ist es hier mit dem Postauto von Zillis nach Thusis zu fahren und den Weg zurück dann zu Fuß in Agriff zu nehmen. Auf dieser Tour passieren Wanderer dann auch die bekannten Brückenkonstruktionen wie zum Beispiel den steilen Traversinersteg II. Was eigentlich eine Hängebrücke sein soll, ähnelt allerdings doch mehr einer Treppe. Auf 56 Metern Länge gilt es 22 Höhenmeter zu überwinden. Insgesamt ist das Ganze dann 70 Meter hoch über dem Hinterrhein.
Die komplette Tour ist insgesamt zwölf Kilometer lang. Wobei Wanderer circa 1.000 Höhenmeter überwinden. Hier wandert man nicht nur flach dahin, sondern wechselt immer mal wieder die Perspektive. Vom Besucherzentrum aus gibt es allerdings noch andere kürzere Routen sowie Rundwanderwege.
Anfahrt: Die Schlucht ist über die Autobahn A13 erreichbar. Man kann die Ausfahrt „Thusis Süd“ nehmen und dann weiter Richtung Schlucht fahren. Es gibt auch eine Busverbindung von Thusis nach Splügen, von wo aus man zu Fuß zur Schlucht gelangt.
Parkmöglichkeiten: Es gibt mehrere Parkplätze in der Nähe der Schlucht, darunter den Parkplatz „Viamala“ und den Parkplatz „Splügen“. Beide Parkplätze sind kostenpflichtig.
Öffnungszeiten: Die Schlucht ist das ganze Jahr über geöffnet. Die beste Zeit, um die Schlucht zu besuchen, ist von Mai bis Oktober, wenn das Wetter am angenehmsten ist.
Eignung für Kinder: Die Schlucht eignet sich für Kinder ab ca. 8 Jahren. Es gibt einige Wanderwege, die für Kinder geeignet sind, aber einige Abschnitte sind steil und rutschig, daher ist es wichtig, dass Kinder beaufsichtigt werden. Es gibt auch einige Informationsstellen entlang der Wanderwege, die für Kinder interessant sein können.
Brotzeit nach dem Wanderspaß
In Zillis angekommen, gönnen sich die meisten Wanderer erst einmal eine ausgiebige Rast. Nicht selten wird da die Bündner Spezialität bestellt. Hierbei handelt es sich um in Mangoldblätter gewickelten Spätzleteig, der mit Speck sowie Gewürzen ein echter Gaumenschmaus ist. Zumal sich nach der Stärkung auch ein Besuch der Kirche in Zillis lohnt, denn dieses alte Gotteshaus besticht durch eine wunderschön verzierte Holztafeldecke.
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FAQ
Wo wurde der Film „Via Mala“ gedreht?
Der Film „Via Mala“ wurde an verschiedenen Orten gedreht. Einige Szenen wurden in den Schweizer Alpen aufgenommen, während andere in Studios oder an anderen Drehorten realisiert wurden. Um die beeindruckende Schönheit der Viamala Schlucht darzustellen, wurden spezielle Aufnahmen an diesem markanten Ort gemacht.
Wie tief ist die Viamala Schlucht?
Die Viamala Schlucht ist etwa 300 Meter tief. Sie erstreckt sich über eine Länge von etwa 4 Kilometern und bietet atemberaubende Felsformationen und steile Wände. Die Tiefe der Schlucht trägt zu ihrer beeindruckenden landschaftlichen Schönheit bei und macht sie zu einem beliebten Reiseziel für Naturbegeisterte und Wanderer.
Welcher Fluss fließt durch die Viamala Schlucht?
Die Viamala Schlucht wird vom Hinterrhein durchflossen. Der Hinterrhein ist ein Fluss, der in den Schweizer Alpen entspringt und sich durch verschiedene Täler und Schluchten schlängelt, darunter die eindrucksvolle Viamala Schlucht. Das klare Wasser des Flusses trägt zur malerischen Kulisse der Schlucht bei und bietet Möglichkeiten für Aktivitäten wie Wildwassersport.
Wie alt ist die Viamala Schlucht?
Die Viamala Schlucht entstand vor mehreren Millionen Jahren während der geologischen Entwicklungen in den Alpen. Während der letzten Eiszeit wurde die Schlucht weiter geformt und geprägt. Das genaue Alter der Schlucht kann nicht genau bestimmt werden, aber sie hat im Laufe der Zeit ihre charakteristischen Merkmale entwickelt und ist zu einem beeindruckenden Naturwunder geworden.
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