Die Genovevahöhle auf dem Hochstein in der Eifel


Der Hochstein ist ein 563 m hoher Vulkankegel der Eifel nahe Obermendig im rheinland-pfälzischen Landkreis Mayen-Koblenz.

Der ursprüngliche Name des Hochsteins lautet „Forstberg“. Hochstein nannte man nur den Gipfelfelsen oberhalb der Genovevahöhle. Die älteste Erwähnung des Felsens und der Höhle stammen von 1790, aber es dauerte bis zum 20. Jahrhundert bis sich der Name für den ganzen Berg durchgesetzt hatte. Im Nachbarort Ettringen sprechen die Leute heute noch vom „Kalberg“, also „kahler Berg“, ein Name übrigens, der noch in einer alten Landkarte von 1809 zu finden ist. Wie dem auch sei, in einem Punkt sind sich alle einig: Der Hochstein ist einer der majestätischsten Vulkangipfel der Osteifel.

Die Sage

Als Pfalzgraf Siegfried (als Gefolgsmann des Königs, ggf. Karl Martells), in den Krieg zog, wurde Genoveva von Siegfrieds Statthalter Golo begehrt; sein Werben wurde von der treuen Genoveva verschmäht. Daraufhin beschuldigte er Genoveva des Ehebruchs mit einem Koch und verurteilte sie zum Tode. Vom Henker wurde sie jedoch verschont und freigelassen (Parallele zu Schneewittchen). Darauf lebte sie mit ihrem neugeborenen Sohn sechs Jahre lang in einer Höhle, in der die Gottesmutter Maria sie mittels einer Hirschkuh versorgte. Schließlich fand ihr Ehemann Siegfried, der stets an ihre Unschuld glaubte, aber Golos Entscheidung als Statthalter akzeptierte, sie wieder und errichtete zum Dank für Genovevas Errettung eine Wallfahrtskirche. Golo wurde nach Aufdeckung des wahren Verlaufs der Geschichte auf Geheiß Siegfrieds gevierteilt.

Genoveva von Brabant (* der Legende nach um 730; † um 750), auch: Genovefa, ist der Überlieferung nach die Tochter eines Herzogs von Brabant und die Gemahlin eines Pfalzgrafen Siegfried. Dass es sie tatsächlich als historische Person gab, ist unwahrscheinlich. Die entsprechenden Schilderungen folgen in weiten Teilen immer wieder anzutreffenden Grundmotiven (Archetypen) und erscheinen so als über jahrhundertelange Erzähltradition entwickeltes Arrangement, wobei auch typische Namen für typische Charaktere auffallen. So stellt Siegfried den Grundtypus eines adligen Hausherrn der frühen deutschen Geschichte dar, während bei Genoveva das Motiv des Zwiespaltes zwischen „männlicher“ Gerechtigkeit und „weiblicher“ Rettung erkennbar ist, das auch in der Legende der Heiligen Genoveva vorliegt. Des Weiteren gibt es Hinweise, die die Entstehung der ersten Niederschrift der Erzählung ins Kloster Maria Laach des frühen 14. Jahrhunderts verlegen. Auffallend sind dabei z. B. auch Namensparallelen zur Gründungsgeschichte des Klosters im 11. und 12. Jahrhundert und eine Handlungsparallele zur Biographie Ludwigs des Strengen (13. Jh.).

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